Benefiz-Simultan der ELG am 10. Juni 2023 an der Eliteschule des Sports in Hamburg
Die gesamte Welt erlebt gerade eine Flüchtlingskrise ungeahnten Ausmaßes. Diese Krise hat viele Ursachen, die nur mit den Mitteln der internationalen Politik gelöst werden können. Vor allem Europa wird sich darauf einstellen müssen, immer mehr Flüchtlinge aufnehmen und integrieren zu müssen. Die damit verbundenen Herausforderungen sind sicherlich vielfältig und anstrengend. Hinter jedem Flüchtling verbirgt sich aber ein persönliches Einzelschicksal, das bei alledem nicht übersehen werden sollte. Hier angemessene Lösungen für alle zu finden, erfordert Mut und Vertrauen in die eigene Stärke, die als Fundament eine gefestigte und engagierte Zivilgesellschaft benötigt. Das Schach kann wenig tun, um international Einfluss zu nehmen. National bietet das Schach aber eine gute Möglichkeit, einen erheblichen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen zu leisten. Denn im Schach gibt es keine Schranken und Ausgrenzungen. Menschen aller Nationalitäten können ohne Sprachbarrieren oder Altersgrenzen und unabhängig von Geschlechter- oder Glaubensfragen über das Schach in Kontakt treten, was der erste Schritt hin zu einem gedeihlichen gesellschaftlichen Miteinander wäre. Die vielleicht wichtigste Integrationsleistung erbringen dabei die Schulen, die mit ihren zahlreichen Willkommensklassen tagtäglich eine unverzichtbare Basisarbeit leisten. Viele Schulen nutzen dabei schon die Integrationswirkung des Schachs, was die ELG gemeinsam mit der Schachstiftung GK auf allen Ebenen begrüßt und unterstützt.
Da Dr. Emanuel Lasker in seinen späten Jahren selbst zum Flüchtling wurde, ist es für die ELG eine Selbstverständlichkeit, sich im obigen Sinne zu engagieren. Denn zur Schachkultur gehört es auch, nicht allein vom Staat Unterstützung zu verlangen, sondern selbst aktiv einen Beitrag zu leisten. Die ELG hat sich daher entschlossen, unter dem Label „chess4refugees“ mit einem alljährlichen Benefizsimultan an einer erfolgreichen Integrationsschule ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung zu setzen. Insofern sollen pro Simultan Spenden von mindestens 5.000,00 € eingeworben werden, die jeweils hälftig der deutschen UNO-Flüchtlingshilfe und der alljährlich wechselnden Partnerschule zugutekommen sollen. Dieser Betrag wäre zwar auch nur der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“, aber ein Anfang. So soll das eigentliche Ziel dieser Aktion darin bestehen, neben der damit verbundenen Anerkennung und finanziellen Unterstützung für die alljährlich ausgewählte Partnerschule und der UNO-Flüchtlingshilfe bewusst weitere Akteure aus der Schachgemeinschaft national und international zum Nachahmen und Mitmachen einzuladen.
Preisverleihung Lasker 2021 an Björn Lengwenus im Rahmen des Festivals chess4europe (Fotos: Bernhard Riess)
Den Auftakt wird am 10. Juni 2023 ein Benefiz-Simultan an der Eliteschule des Sports in Hamburg bilden. Schulleiter dieser Schule ist der Laskerpreisträger Björn Lengwenus. Das Simultan werden alternierend der internationale Schachgroßmeister Dr. Helmut Pfleger, Ehrenmitglied der ELG und ebenfalls Laskerpreisträger, sowie Dr. Richard Lutz, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG geben. Beiden sei schon an dieser Stelle für dieses ehrenamtliche und gemeinnützige Engagement gedankt.
Gespielt wird an 30 Brettern gegen eine internationale Auswahl spielstarker Jugendlicher aus dem Raum Hamburg. Das Simultan beginnt um 13.00 Uhr. Für jedes Brett sollen mindestens 250,00 € Spenden eingeworben werden können. Aus den Spenden sollen auch schachbezogene Erinnerungsgeschenke für die teilnehmenden Jugendlichen finanziert werden.
Das Event wird neben der Eliteschule des Sports von unseren Partnern Hamburger Schachklub von 1830 und ChessBase GmbH unterstützt. Wir bedanken uns auch bei diesen Partnern schon jetzt für ihre Hilfe.
Wer spenden möchte, mag bitte mit dem Betreff „Benefiz-Simultan“ seinen Beitrag bis zum 08. Juni 2023 auf das Konto der ELG DE20 1208 0000 4050 6357 00, Commerzbank Berlin, überweisen. Jede noch so kleine Spende hilft.
Berlin, im Mai 2023
Thomas Weischede,
Vorsitzender der ELG