Ein Viktor für Vincent

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung des WR-Masters in Düsseldorf hatte die ELG die Ehre, die große deutsche Nachwuchshoffnung Vincent Keymer mit einem Viktor 2022 auszeichnen zu können. An der Ehrung wirkten neben dem Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf Dr. Keller und der Fußballlegende Klaus Allofs auch der Initiator und Sponsor des Turniers Wadim Rosenstein mit, ohne den dieses Schachfestival in Düsseldorf unmöglich gewesen wäre.

Wadim Rosenstein, Klaus Allofs, Vincent Keymer mit Viktor, OB Dr. Stephan Keller, Thomas Weischede
(Foto: Lennart Ootes)

Der Preis ist nach unserem Ehrenmitglied Viktor Kortschnoi benannt und dient der Würdigung besonderer Leistungen zur Förderung des Schachs als Sport. Mit seinen herausragenden Erfolgen in den letzten fünf Jahren hat der erst 18-jährige Vincent Keymer bereits neue Maßstäbe in der Schachwelt gesetzt und wesentlich dazu beigetragen, das Schach als Sport zu fördern. Dabei zeigt er in jeder Partie einen Kampfgeist, der dem von Viktor Kortschnoi in nichts nachsteht.

Vincent Keymer (Foto: Lennart Ootes)

Sein jüngster Erfolg bei den Schnellschachweltmeisterschaften 2022, die er hinter Magnus Carlsen als Vizeweltmeister abschloss, zeigt, dass er endgültig in der Weltklasse des Schachs angekommen ist. Es mag dabei für sich sprechen, dass viele Kinder, gegen die er am Eröffnungstag Simultan gespielt hat, ihn bereits als ihr Idol bezeichneten und ihm nacheifern möchten.

Simultan: Vincent Keymer vs. talentierte Jugendspieler aus Düsseldorf
(Foto: Lennart Ootes)

In seiner bescheidenen Art nahm der neue Viktorpreisträger die Auszeichnung entgegen. Damit steht er nun in einer Reihe mit Spielern wie Hikaru Nakamura, Jan Nepomniatschi, Fabiano Caruana, Luke McShane oder Dr. Robert Hübner. Die ELG ist stolz, solche Botschafter des Schachs auf diese Weise auszeichnen zu können. Es war dabei kein Zufall, dass die Auszeichnung für Vincent in Düsseldorf stattgefunden hat. Denn dort wurden bekanntlich die ersten vier Partien des WM-Kampfes von 1908 zwischen Dr. Emanuel Lasker und Dr. Siegbert Tarrasch ausgetragen. Möge dies ein gutes Omen für seine weiteren Erfolge sein. Dass mit dem WR-Masters nun an diese Tradition mit einem der stärksten Turniere der Welt an eben jenem Ort angeknüpft wird, ist aller Ehren wert. Darüber hinaus zeigt Wadim Rosenstein mit dem Event zugleich, dass er die Werte des Schachs auf allen Ebenen vermitteln möchte. Ihm gelingt dies mit dem Turnier und dessen Rahmenprogramm quasi aus dem Stegreif auf eine pragmatische und sympathische Weise, die mehr als nur beeindruckend ist. Dafür sei ihm schon jetzt herzlich gedankt. Für die ELG war es Ehre und Auszeichnung zugleich, an diesem Event über die Preisverleihung mitwirken zu können.

Wadim Rosenstein (Foto: Lennart Ootes)

Ein besonderer Dank für die erfolgreiche Umsetzung des WR-Masters geht auch an GM Sebastian Siebrecht und sein Team, die hochprofessionell und engagiert das gesamte Turnier vorbereitet haben und begleiten. Zu diesem Team gehört auch Anna Endress, die im Mai 2023 für den Vorstand der ELG kandidieren wird.

Anna Endreß (Foto: André Schulz)

Als Laskerpreisträger 2018 für das Projekt Faszination Schach liegt GM Siebrecht natürlich auch die Förderung des Schachs als Kultur- und Bildungsgut am Herzen, was sich inhaltlich überall ablesen lässt. Beim Turnier agiert er als dessen Direktor von der Auftaktpressekonferenz bis zur täglichen Betreuung des VIP-Bereichs und der Spieler.

Foto: Lennart Ootes

Berlin, den 23. Februar 2023

Thomas Weischede