Vor kurzem hat sich in Dresden der Förderverein Schach Wolfgang Uhlmann gegründet. Damit erfährt unser Ehrenmitglied Wolfgang Uhlmann, der der ELG von Anfang an eng verbunden war, eine ganz besondere Würdigung.
Die ELG begrüßt und unterstützt diese Initiative, die in Form einer wechselseitigen Kooperation zügig ausgebaut werden soll. U.a. soll gemeinsam der Aufbau eines allgemeinen Schachmuseums in Dresden und die Förderung des Schachs als Kultur- und Bildungsgut mit einer Fülle von Events vorangetrieben werden. Den Auftakt wird ein Schachfestival bilden, das Anfang Mai erstmalig stattfinden soll. In Kürze kann dazu sicherlich Näheres berichtet werden. Bis dahin sei jedem Schachfreund das Nachspielen der Partien von Wolfgang Uhlmann empfohlen, der zu seiner besten Zeit Weltmeisterschaftskandidat war und denkbar unglücklich im Viertelfinale 1971 gegen Bent Larsen ausschied. Legendär ist aus diesem Match die vierte Partie, die Wolfgang nach einem „unforced error“ aus einer glatten Gewinnstellung heraus noch verlor. Es spricht für sein bescheidenes und selbstkritisches Wesen, dass er diese Partie trotzdem in die Sammlung seiner 100 besten Partien aufgenommen hat. Bis zum „error“ war die Partie auch ein Meisterstück gegen den Spieler, der die westliche Weltauswahl im Match gegen die Sowjetunion noch vor Bobby Fischer an Brett 1 angeführt hat und sein Mini-Match gegen den damaligen Weltmeister Boris Spasski ausgeglichen gestalten konnte. Wer weiß, was möglich gewesen wäre, hätte Wolfgang Bent damals geschlagen.
Neben den engen Kooperationen mit der Schachstiftung GK, SG Zürich 1809, dem SC Bamberg 1868, der SG Löberitz 1871 und dem Hamburger Schachklub 1830 ist dies ein weiterer Meilenstein zur Förderung des Schachs als Kultur- und Bildungsgut. Dresden und Hamburg sind bereits über die Elbe miteinander verbunden und beides Olympiastädte des Schachs, fand doch die jeweils erste und bislang letzte Schacholympiade in Deutschland 1930 in Hamburg und 2008 in Dresden statt. Beide Städte dürfen wohl zu Recht auch als Schachmetropolen bezeichnet werden.
Alle Traditionsvereine, die an einer ähnlichen Kooperation interessiert sind, sind herzlich aufgerufen, sich mit der ELG in Verbindung zu setzen. Denn die Träger und Multiplikatoren des Schachs auf regionaler Ebene sind und bleiben die örtlichen Schachvereine.
Berlin, im Februar 2023