In seinem neuesten Werk „Von Zahlen, Menschen und Maschinen“ stellt Prof. Dr. Christian Hesse auf unterhaltsame Weise vor, wie die Gleichungen funktionieren, die unseren Alltag bestimmen.
Wir Schachspieler haben dabei schon früh erfahren müssen, wie leistungsstark Maschinen auch in Bereichen geworden sind, die lange als Domäne der Menschen galten. Spätestens seitdem Kasparov im Mai 1997 den Wettkampf gegen Deep Blue verloren hat, sind die „Silikonmonster“ Teil des modernen Schachs. Ganze Generationen haben seitdem mit täglichen Übungen am und gegen den Computer gelernt. Sicherlich ist dies einer der Gründe, warum immer jüngere Spieler den Großmeistertitel erringen können. Der Rekord liegt noch bei Abhimanyu Mishra mit zwölf Jahren, vier Monaten und 25 Tagen. Mit Faustino Oro sitzt ihm ein ernsthafter Konkurrent im Nacken.
Alles in allem sind dies mehr als ausreichende Gründe, sich mit dem Werk von Prof. Dr. Christian Hesse auf Spurensuche zu begeben. Für alle, die schon zu alt für Wunderkinder sind, mag es ein Trost sein, dass die Titel als „Wunder-Oma“ oder „Wunder-Opa“ noch Chancen bieten. Lange hatte Lasker den Titel vom jüngsten Schachweltmeister bis ältesten Weltklassespieler inne, der dann von Tal, Smyslov und später Kortschnoi erobert wurde. Da inzwischen die „80“ die neue „64“ ist, dürfte es dabei aber nicht bleiben. Denn Rekorde sind dazu da, geknackt zu werden. Beim „Wunder-Opa“ oder der „Wunder-Oma“ gilt dabei der Grundsatz, nur nicht zu schnell zu sein, damit der Rekord länger hält. Sicher hat Prof. Dr. Christian Hesse dafür in seiner Wunderwelt der Zahlen auch eine passende Gleichung parat.
Berlin, im September 2024