Frohes Neues Jahr 2025

Auszug aus: www.chessfigures.com

Die ELG wünscht allen Freunden des Schachs und der Schachkultur alles Gute für 2025. Als gemeinnütziger Kulturverein möchten wir im Gedenken an den jüdisch-deutschen Schachweltmeister Dr. Emanuel Lasker mit den Werten des Schachs unsere Welt jeden Tag ein bisschen besser machen. Gerade in den heutigen Zeiten ist dies dringender denn je geboten. Wir rufen daher alle Schachfreunde auf, uns dabei zu helfen und das Jahr 2025 zum Jahr der Werte des Schachs zu machen. Diese Werte sind für uns Respekt, Toleranz, Zivilcourage und Chancengleichheit.

Die FIDE hat das Jahr 2025 zum „Year of Social Chess“ ausgerufen und lädt dazu ein, sich an den vielfältigen Ideen der FIDE zu beteiligen. Die ELG folgt diesem Aufruf gern, da es unser Selbstverständnis ist, für derartige Projekte zu werben und einzutreten. Aus diesem Grund hat die ELG auch die erste Deutsche Schachmeisterschaft für Behinderte in Augsburg im November 2024 unterstützt und wird auch den im August 2025 geplanten inklusiven Schachgipfel begleiten.

Dass Schach weltweit boomt, ist keine neue Erkenntnis, sondern inzwischen allgegenwärtig zu erleben. Demzufolge waren auch die Schach-WM zwischen Gukesh und Ding und die Rapid- und Blitzmeisterschaften in New York in allen Medien präsent. Mit seinem Werk „The Chess Revolution“ dürfte Peter Doggers den Namen für diese Entwicklung geprägt haben. Jedem Schachfreund kann die Lektüre dieses Buches nur empfohlen werden. Ein ausführlicher Bericht dazu findet sich auch in der Januarausgabe von Schach, die erstmals ohne Mitwirkung und Leitung durch GM Raj Tischbierek gestaltet wurde, der sich nach mehr als 33 Jahren als Chefredakteur neuen Aufgaben widmen wird.

Für seine Verdienste zur Förderung des Schachs hat die ELG ihm in 2024 den Viktor verliehen. Jeder, der noch nicht weiß, warum diese Ehrung überfällig war, sei die Lektüre der „Schach-Fragen“ an ihn empfohlen, die ebenfalls in der Januarausgabe von Schach enthalten sind. Raj ist damit der erste Preisträger, der Inhaber eines Lasker (2018) und eines Viktor (2024) ist. Seinen Nachfolgern, insbesondere IM „Jonny“ Carlstedt wünschen wir von Herzen alles Gute. Mit der Januarausgabe wird dabei schon jetzt belegt, dass allerbeste Schachberichterstattung auch im digitalen Zeitalter mit Printmedien gelingen kann. Alle Artikel in dieser Ausgabe sind von herausragender Qualität.

2024 war für die ELG ein besonderes Jahr, weil es eine Fülle von Jubiläen und Neuerungen zu feiern gab. Neben 100 Jahre FIDE ist dabei sicher die überaus gelungene Premiere des „Freestyle-Chess“ zu erwähnen, die Jan-Henrik Büttner zusammen mit Magnus Carlsen zu einem eigenen Format auf Grand Slam Niveau ausgebaut hat. Wer erleben durfte, wie perfekt der Auftakt im Weissenaus im Februar 2024 organisiert war und wie viel Spielfreude dieses Freestyle-Chess bei der versammelten Weltelite ausgelöst hat, wird mit uns darin übereinstimmen, dieser Variante des Schachs eine große Zukunft zu prognostizieren. Mit ersten nationalen Meisterschaften und Turnieren – digital und over the board – wirkt dies auch schon in Deutschland. Wer beim Grand Slam dabei sein möchte, dem seien die Informationen auf der Homepage von Freestyle-Chess empfohlen.

Mit Magnus Carlsen (Lasker 2024), Judit Polgár (Vera 2024), dem World Chess Club Berlin (Tartakower 2024) und dem oben schon erwähnten Raj Tischbierek (Viktor 2024) hat die ELG im Jahr 2024 Personen und Einrichtungen auszeichnen dürften, die sich in besonderer Weise für die Förderung des Schachs einsetzten. Dafür sei ihnen an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt. Von allen Preisträgern wird dies auch in Zukunft noch zu erwarten sein.

Freuen wir uns daher alle auf ein ereignisreiches Schachjahr 2025. Für die ELG beginnt dieses Jahr mit gemischten Gefühlen. Denn leider ist am 05. Januar 2025 GM Dr. Robert Hübner verstorben. Robert war nach Emanuel Lasker der bislang international erfolgreichste Spieler. Fast hätte er sich 1981 für einen WM-Kampf gegen Anatoli Karpov qualifiziert, verlor aber das Kandidatenfinale gegen Viktor Kortschnoi. Für seine herausragenden Leistungen zur Förderung des Schachs hat die ELG ihm 2021 den Viktor verliehen, eine damals längst überfällig Ehrung. Robert wird uns allen sehr fehlen.

Wie nah Trauer und Freude beieinander liegen, mag man daran erkennen, dass wir zum Jahreswechsel die Chance erhalten haben, zusammen mit Chess Tigers ein soziales Schachprojekt für Mädchen in Zentralafrika unterstützen zu können. Der Kontakt kam eher zufällig zustande. Manchmal hat es auch Vorteile, direkt im Berliner Regierungsviertel zu sitzen.

All dies spornt uns an, über unsere Projekte chess4all, chess4europe oder chess4refugees die Schachvernetzung weltweit voranzutreiben. All dies wäre ohne unsere Förderer, Sponsoren und Mitglieder nicht möglich. Daher sei auch diesen Personen an dieser Stelle gedankt.

Falls auch Sie Interesse haben, unsere Projekte und Aktivitäten zu unterstützen, würden wir uns über eine Spende freuen. Unser Spendenkonto finden Sie auf unserer Homepage. Natürlich können Sie uns aber auch als Mitglied mit einem Jahresbeitrag von 65,00 € unterstützen, der sogar von der Steuer abgesetzt werden kann. Ab diesem Jahr erhalten alle Mitglieder kostenlos ein Jahresabo der Zeitschrift „Karl“.

Herzlichen Gruß aus Berlin

Thomas Weischede, Vorstandsvorsitzender ELG

Berlin, im Januar 2025